Projektbeschreibung

Digitale Technologien bieten ein großes Potenzial für die dringend benötigte weltweite Transformation zu mehr Nachhaltigkeit. Der IKT-Sektor selbst ist allerdings für etwa 2% bis 6% des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich, beansprucht große Mengen an Ressourcen und verursacht alleine in der EU jährlich mehrere Millionen Tonnen an Abfall. Eine der größten Herausforderungen besteht deshalb in der Entwicklung nachhaltiger Technologien und damit verbunden nachhaltiger Softwareanwendungen. Hier fehlt es jedoch bislang an Möglichkeiten den tatsächlichen Energie- und Ressourcenverbrauch digitaler Lösungen transparent und vergleichbar zu machen. Dieser Herausforderung nimmt sich das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderte Projekt ECO:DIGIT an. 

ECO:DIGIT ist ein gemeinsames Projekt der adesso SE, Siemens, der Open Source Business Alliance (OSBA), dem Öko-Institut und der Gesellschaft für Informatik (GI). Das Projekt zielt darauf ab, eine automatisierte Bewertungsumgebung (Prüfstand) zu entwickeln, die transparente Kennzahlen und Daten zu Ressourcenverbräuchen und CO2e-Emissionen von Software-Anwendungen bereitstellt. Dazu gehört die Entwicklung einer Bewertungsmethode, um wesentliche Umweltwirkungen zu ermitteln und geeignete Indikatoren für deren Messung festzulegen. Diese Indikatoren umfassen beispielsweise den Stromverbrauch der Arbeitsumgebung, die Nutzung von Hardware-Ressourcen sowie weitere Faktoren wie die Rohstoff- und Chemikalienmenge für die Hardware-Herstellung  und -Entsorgung. Die entwickelten Methoden sollen Umweltwirkungen verschiedener zeitgemäßer Softwareanwendungen - in den vier Deployment-Szenarien Cloudplattformen, mobilen Netzwerken, mobilen Endgeräten und Edge Computing - vergleichbar machen.

ECO:DIGIT ist damit nicht nur ein Innovationsprojekt, sondern ein Schritt in Richtung nachhaltiger Softwareentwicklung. Der Prüfstand verspricht Transparenz und Vergleichbarkeit, trägt zur ökologischen Transformation bei und stärkt Deutschlands Position im globalen Wettbewerb um nachhaltige Technologielösungen.

Projektziele

Objektive ganzheitliche Vermessung:

Das Ziel ECO:DIGITs ist die Entwicklung einer objektiven Messmethodik sowie deren Implementierung in einem universell einsetzbaren Prüfstand, der den Energie- und Ressourcenverbrauch verteilter digitaler Lösungen objektiv erfasst. Der Prüfstand soll es Entwickler*innen und Entscheidungsträger*innen ermöglichen, belastbare Handlungsempfehlungen aus direkten Messungen und dem Vergleich von Umsetzungsoptionen abzuleiten.

Vielfältige Deployment-Szenarien:

Das Projekt berücksichtigt verschiedene zeitgemäße Softwareanwendungen im Betrieb in folgenden vier Deployment-Szenarien: Cloudplattformen, Mobile Netzwerke, Mobile Endgeräte und Edge Computing. 

Standardisierung:

Ein weiteres Ziel von ECO:DIGIT besteht darin, einen Standard für die Methodik zur Bewertung der Umweltauswirkungen digitaler Technologien zu erarbeiten. Zudem soll diese Methodik in verschiedenen Standardisierungsgremien, -prozessen und -vorhaben eingebracht werden, um einen bedeutenden Beitrag zur Förderung nachhaltiger Softwareentwicklung zu leisten.